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Wanderung am 18.6. 2023 in Merzen-Plaggenschale auf dem TERRA.track „Wacholderhain“

Bevor es mit der eigentlichen Wanderung losgeht, noch eine kurze Erklärung zur Begrifflichkeit: Der Natur- und Geopark TERRA.vita ist seit 2002 der Nachfolger vom schon 1962 gegründeten Naturpark „Nördlicher Teutoburger Wald – Wiehengebirge“, dessen Name ja besonders der älteren Generation wohl noch vertraut ist.  Es hat aber vor 20 Jahren mehr als nur eine Namensänderung stattgefunden; zum Konzept des neuen Natur- und Geoparks gehört es, dass die Menschen die ganze Landschaftspalette des Osnabrücker Landes (Landschafts- und Kulturgeschichte) auf den verschiedensten Wandertouren kennenlernen können.  Die sogenannten TERRA.tracks, wie die vorgeschlagenen Touren offiziell heißen (alle mit einem roten T gezeichnet), sind dabei sehr hilfreich. 

Nach der Anfahrt in privaten Fahrgemeinschaften startete unsere eigentliche Tour um 09.30 Uhr mit zehn Personen am Wanderparkplatz an der B 218 gegenüber vom Gasthaus Gerbus in Plaggenschale. Schon der Ortsname ist in seinem ersten Namensbestandteil Kulturgeschichte, geht er doch auf die hier vor 1000 Jahren betriebene Plaggenwirtschaft zurück, deren Spuren wir später am Weg deutlich sehen konnten. Ansonsten bewegten wir uns auf unserer Runde in einer von der Saale-Eiszeit vor 200 000 bis 125 000 Jahren geschaffenen Landschaft der Ankumer Höhen. Zahlreiche kleine und große Sandgruben, an denen wir unterwegs vorbeikamen, beherbergen die eiszeitlichen Ablagerungen aus Sand, Lehm und Kies. Kurz nach dem Verlassen des Parkplatzes bogen wir nach links in die Westerodener Straße ein, um sie schon nach wenigen hundert Metern an einem großen Wegkreuz bei einem Bauernhof zu verlassen. Auf schmalen Wegen gingen wir entlang von Baumreihen durch die Felder. Dabei begleitete uns in unterschiedlichen Abständen der Westerodener Mühlenbach, der aber zu dieser Zeit gut versteckt war hinter hohem Gras und Buschwerk und kaum Wasser führte. Wir kamen dann auch durch einen kleinen Hohlweg, neben dem sich für alle gut sichtbar rechts und links die durch den Plaggenauftrag gewachsenen Plaggeneschböden erhoben, ein Ergebnis der sogenannten Plaggenwirtschaft der Menschen im Mittelalter.  Nach dem erneuten Treffen auf die eingangs schon erwähnte Westerodener Straße, bogen wir nach links ab, um leicht ansteigend zum „Aussichtshügel Merzen“ weiterzuwandern. 

Oben angekommen hatte man einen tollen Ausblick (und Einblick) in den aktiven Sandabbau vor sich und vor allem den Blick in die Ferne bis hin zum in der Luftlinie etwa 30 km entfernten Teutoburger Wald und dem Schafberg bei Ibbenbüren mit den beiden Türmen des ehemaligen Kohlekraftwerkes. An dieser Aussichtsstelle, die sich auf dem Rücken einer eiszeitlichen Endmoräne befindet, lohnte es sich für uns länger zu verweilen, denn mit Picknick-Hütte und großer Wellenliege wurde hier vor wenigen Jahren ein besonders komfortabler Rastplatz geschaffen. Dem T folgend setzten wir die Tour fort, kamen an einer weiteren Sandgrube vorbei und durchquerten die kleine Bauerschaft Westeroden (hier gab es auch einen kleinen Rastplatz, den wir aber nicht nutzten), um dann bald die Straße zu verlassen und links in den Wald einzubiegen und erreichten nach wenigen hundert Metern den Wacholderhain Merzen-Plaggenschale. Neben einer kleinen typischen Heidelandschaft (die erst im August blüht) kann man hier auf einem kleinen Rundkurs mit Bänken, auch angelegt als Barfußpfad, an sechs Stationen Interessantes über die natur- und kulturhistorischen Besonderheiten (Plaggenwirtschaft, steinzeitliche  Grabhügel, …) dieser Landschaft erfahren und am überdachten Pausenplatz, der uns heute als „Sonnenschirm“ diente, eine Rast einlegen. 

Danach begaben wir uns auf das letzte Drittel des Weges, zunächst geradeaus durch den Wald und schließlich weniger fußfreundlich auf asphaltierter Straße, der sogenannten „Mundrauballee“ (wo es aber jahreszeitlich bedingt gerade keine Früchte an den Bäumen zum „Räubern“ gab) zurück zum Wanderparkplatz und erreichten ihn nach acht zurückgelegten Kilometern gegen 12.30 Uhr, als das Thermometer schon 28° anzeigte.

Zur Einkehr fuhren wir nach Alfhausen, um dort im Biergarten vom Hotel u. Restaurant Sauerland vortrefflich zu speisen, die Flüssigkeitsreserven wieder aufzufüllen und nebenbei nette Gespräche zu führen. Kurz vor 15.00 Uhr löste sich unsere Runde auf.

Günter Spieker

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